Schriftenreihe

Trophy- oder Landmark-Gebäude sind Immobilien, die aufgrund ihrer Architektur, Größe, Lage oder anderer Kriterien eine exklusive Marktposition besitzen. Berühmte Beispiele sind das Chrysler Building in New York City, "Die Gurke" in London und das Sony Center in Berlin.

Sie sind sehr beliebte Anlageziele für institutionelle Investoren. Die Gründe für ihre Popularität sind noch nicht ganz klar: Zweifellos erzielen Landmark-Gebäude Spitzenmieten, aber aufgrund ihrer extrem hohen Baukosten und Kaufpreise ist es fraglich, ob ihre Renditen ebenfalls Spitzenwerte erreichen. Und höchstwahrscheinlich ist das Sammeln von Trophäengebäuden eine Prestigefrage, aber unter der Annahme eines nicht völlig irrationalen Investorenverhaltens in einem nicht völlig ineffizienten Markt ist es zweifelhft, dass eine solche "Eitelkeitsprämie" die wirtschaftlichen Nachteile aufwiegen kann.

Dieses Buch von Fabian Spindler beleuchtet das Rätsel der Trophy-Immobilien. Dazu definiert er zunächst den Begriff, indem er einige Merkmale bekannter Objekte zusammenstellt. In einem zweiten Schritt vergleicht er die ökonomischen und nicht-ökonomischen Entscheidungsfaktoren für gewöhnliche und denkmalgeschützte Gebäude in Theorie und Praxis. Dabei verwendet er öffentliche und private Daten aus einer Stichprobe von über 20 Immobilien in 7 Ländern. Als Benchmarks verwendet er IPD-Indizes und den NCREIF Property Index. Darüber hinaus analysiert er eine Umfrage unter 84 Immobilienexperten.

Das Hauptergebnis von Spindlers Forschung ist, dass Landmark-Gebäude ein besonderes Risiko-Rendite-Profil aufweisen, das sie für bestimmte Arten von Investoren attraktiv macht. Vorteile dieser Immobilien sind u.a. ein stabiler Marktwert und ein geringes Leerstandsrisiko; Nachteile sind die hohen Preise und die geringe Anzahl von potentiellen Käufern. Darüber hinaus findet Spindler Belege für das Prestigemotiv. Dies eröffnet eine Reihe neuer Forschungsfragen, die hoffentlich dazu beitragen werden, Immobilienkaufentscheidungen zu verbessern.